Zero Waste!
Es ist ja momentan in aller Munde und es ist ein so großer Begriff.
Zunächst mal will ich das relativieren: ich bin mir sicher, dass wir es als vierköpfige Familie (mit zwei Pubertieren) NICHT schaffen, unseren (Plastik)Müll soweit zu reduzieren, dass wir es als Zero Waste bezeichnen könnten.
ABER: ich bin davon überzeugt, dass wir in vielen kleinen Schritten unseren Plastikkonsum/ -müll deutlich reduzieren können.
Ich habe ganz heimlich still und leise schon im November damit begonnen.
Habe kaum jemandem davon erzählt, habe es erstmal nur für mich versucht.
Seit November benutze ich persönlich kein Duschgel und kein Shampoo aus Plastikflaschen mehr. Ich bin komplett auf Haarseife (da habe ich bisher mehrere Seifen von nur einem Anbieter ausprobiert, mit dem ich aber durchweg zufrieden bin) und Körperseife (da habe ich gerade ein Stück mit leckerem Orangenduft aus dem Drogeriemarkt des Pferdemannes im Gebrauch) umgestiegen.
Und ich muss sagen, das ist mir leicht gefallen.
Die Haare lassen sich gut mit dem Seifenstück einschäumen, das Ausspülen ist unkompliziert und gelegentlich mache ich eine Spülung (saure Rinse) mit Apfelessigwasser.
Bisher hat noch niemand gesagt, dass meine Haare komisch aussehen oder riechen.
Im Gegenteil, eine Kollegin hat mich neulich gefragt, womit ich denn meine Haare dünge! ;)
Bei der Körperwäsche habe ich sogar den Eindruck, dass die Seife besser "sauber" macht als Duschgel.
Haar- und Körperseife waren auch im Skiurlaub und beim Wochenendtrip nach Hamburg dabei und waren meiner Meinung nach im Gebrauch sogar unkomplizierter als diese kleinen, fummeligen Reisefläschchen. Auf den Campingplatz am Edersee kommendes Wochenende fahren die guten Stücke jedenfalls auch wieder mit!
Mein Fazit: der Versuch hat sich gelohnt, das behalte ich bei!
Jetzt versuche ich, meine Familie davon zu überzeugen, Haar- und Körperseife zumindest mal auszuprobieren.
Ebenfalls im November haben wir einen Wassersprudler angeschafft.
Vor Jahren (als wir noch nicht verheiratet waren), hatten wir schonmal einen vom Marktführer. Den haben wir anfangs auch häufig benutzt, aber irgendwann schmeckte das Wasser aus den Plastik(!)flaschen nicht mehr. Dann stand das Ding in der Ecke und landete schließlich im Müll!
Deshalb war für uns klar, dass wir einen Wassersprudler mit Glasflaschen anschaffen.
Nach einiger Recherche habe ich ein Modell gefunden, dass größere Flaschen hat (850ml) als das Modell des Marktführers (600ml). Das Gerät war auch noch günstiger, also habe ich gleich zugeschlagen.
Wir haben den Sprudler täglich in Benutzung und kommen alle (bis auf das große Pubertier ... aber der trinkt sowieso am liebsten Leitungswasser) gut damit zurecht.
Wir müssen echt deutlich weniger Kästen schleppen (ganz auf Plastikflaschen verzichten geht nicht, weil die Kids beim Handball keine Glasflaschen benutzen sollen ... da gibt's dann aber auch ausschließlich Mehrweg!!) und der Tausch der CO²-Patronen ist auch unkompliziert (weil es im Ort eine Laden gibt, der günstige Patronen verkauft).
Fazit: Anschaffung hat sich gelohnt, Gerät hat sich bewährt!
Der nächste Schritt war für mich dann, auch in anderen Bereichen Plastik zu reduzieren.
Am einfachsten erschien es mir, beim Einkauf zu versuchen, auf Plastik zu verzichten.
Bio-Gurken in Folie gehören ja mal zu dem größten Schwachsinn, den es gibt.
Der REWE unseres Vertrauens verkauft Gurken ohne Folie von der Gurkenbäuerin vor Ort. Check!
Der Discounter unseres Vertrauens (soweit man davon bei Discountern reden kann) bietet mittlerweile verschiedene Obst- und Gemüsesorten lose an. Check!
Also musste ich Beutel nähen, um das lose Grünzeug transportieren zu können und nicht die freundlichen Angestellten an der Kasse mit kullerndem Obst in den Wahnsinn zu treiben.
Gesagt, getan!
Die ersten Praxistests haben die Beutelchen schon bestanden.
Jetzt muss ich nur noch immer dran denken, die auch zum Einkaufen mitzunehmen.
Ich habe den Eindruck, dass all diese Schritte schon ein gutes Stück in die richtige Richtung gehen, sie sind alltagstauglich und lassen sich einfach umsetzen. Mit einer Kollegin Habe ich mich auch schon für den Besuch eines "unverpackt"-Ladens (... leider gibt es keinen in der Nähe) verabredet. Bin mal gespannt, was das wird!
Ich versuche jetzt immer ein kleines bisschen mehr zu reduzieren.
Kaputte Brotdosen (natürlich aus Plastik ... ist ja sooooo pflegeleicht) wurden durch Dosen aus Edelstahl ersetzt, Trinkflaschen ebenfalls. (Alu kommt mir auch nicht mehr ins Haus, nachdem ich gesehen habe, wie umweltschädlich die Herstellung von Aluminium ist)
Demnächst werde ich wohl mal mit der Aufschnittdose zum Metzger spazieren.
Viele kleine Schritte ... da fällt mir ein passender Liedtext ein:
viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!
Ich bin dabei! Für eine lebenswerte Zukunft meiner Kinder!!


